Ich nahm im Sommer 2015 an einem Workshop auf der französischen Atlantikinsel Oleron teil. Das ist ca. 1260 km Luftlinie und ca. 1600 Streckenkilometer von Berlin entfernt, aber nachdem ich herausgefunden hatte, dass dies, dank dreier verschiedener Hochgeschwindigkeitszüge (ICE, Thalys, TGV) an einem Tag (also von morgens bis abends) erreichbar sein sollte, wollte ich das unbedingt versuchen. Umsteigen in Köln war problemlos, aber der Thalys nach Paris war ca. 40 Minuten verspätet, so dass in Paris nur noch ca. 40 Minuten zum Umsteigen blieben. In dieser Zeit musste ich vom Gare du Nord zum Gare Montparnasse kommen. Zunächst bin ich einmal panisch herumgerannt und bis ich endlich herausgefunden hatte welche Linie (Linie 4), und wie ich da hinkomme, und mehrere hundert Meter bis zur Metro-Station gerannt war, und das Ticket gekauft hatte, waren es nur noch gut 30 Minuten bis zur Abfahrt. Und dann stand ich in der Metro — zunächst völlig ausser Atem — und zählte die 14 Stationen herunter. Entsprechend der Zeit von einer Station zur nächsten (ca. 2 Minuten) konnte ich dann nach einigen Stationen extrapolieren, dass mir noch ein paar Minuten in Gare Montparnasse bleiben sollten, um den Zug zu erreichen. Dem war dann tatsächlich so, aber ich musste dort noch einmal ca. 700 m bis zum Zug rennen so schnell ich konnte (diesmal zum Glück gleich in die Richtige Richtung) und habe es tatsächlich ungefähr 10 Sekunden vor der Abfahrtszeit in den Zug geschafft, war aber total fertig aber auch glücklich dass mein Plan gerade noch aufgegangen war.
Die Rückfahrt, mit Nachtzug von Mannheim nach Berlin-Wannsee, war dann deutlich entspannter