Seit Jahren versuche ich Flüge zu vermeiden. Privat geht das einfach, aber für meine Arbeit in der Wissenschaft, das macht die Bahn nicht leicht. Die Abschaffung der Nachtzüge war ein schwerer Schlag.
So hatte ich ein IEA Forschungstreffen in Rom. Start des Treffens war 9 Uhr morgens in einem Außenbezirk. Das Ende des Treffen war um 17 Uhr des Folgetags.
Doch trotz der Streichung der Nachtzüge durch die Bahn AG ging die Reise auf dieser Strecke recht gut: Der Hinweg ging am Vortag um 10 Uhr los um dann von Hannover, über Basel nach Milano zu fahren. Dort musste ich den Bahnhof wechseln um einen Nachtzug nach Rom zu kriegen in die U-Bahn zu steigen und am Ende mit Bus die letzte Strecke zu machen. So kam ich recht ausgeruht beim Treffen an. Die Zeit im Zug habe ich vor allem mit arbeiten verbracht. Das ging, obwohl der Zug von Hannover nach Basel durch einen Ersatzzug (ohne Reservierungen) bestückt war.
Außer den italienischen Teilnehmer*innen, war ich der einzige, der mit Zug angereist war. Dabei gab es durchaus noch Andere aus Deutschland, Frankreich oder den Niederlanden. Die anderen Teilnehmenden kannten das von mir schon. Es hat sie aber trotzdem nicht zur Bahnfahrt bewegt.
Der Rückweg war theoretisch noch einfacher: Da ging es von Rom Termini mit dem Nachtzug nach München. Von dort mit einem ICE nach Bremen. Theoretisch wäre dies von 18:55 bis 15 Uhr des Folgetags gewesen. Doch leider hatte der Nachtzug ordentlich Verspätung eingefahren – das kann nicht nur die Bahn AG. So war ich mit zwei Stunden Verspätung in München und entsprechend später in Bremen.
Dramatisch war dies jedoch nicht: Meine angesetzte Telefonkonferenz musste ich dann zwar im Zug durchführen. Aber auch sonst konnte ich dort regulär arbeiten.
Das schönste an der ganzen fahrt war tatsächlich die Verspätung: Morgens im Nachtzug aufzuwachen und dank der Verspätung in den Alpen noch mal wirklich Schnee und Berge zu sehen. Das gab es sonst den ganzen Winter nicht und hat mich sehr gefreut.
Preislich lag die Fahrt übrigens nicht über den Flugpreisen. Ich hatte noch extra geschaut, was das gekostet hätte.